Darmflora: Warum ein gesunder Darm Ihr Wohlbefinden stärkt

Ihre Darmflora entscheidet, ob Sie dick werden oder unglücklich sind. Klingt unglaublich? Stimmt aber.

Hier erfahren Sie, was die Bakterien ansonsten mit Ihnen anstellen – und wie Sie die Mikroben ins Gleichgewicht bringen: ohne chemische Mittelchen oder teure Kuren.

Was ist die Darmflora?

In jedem Gramm Ihres Darminhaltes leben mehr Bakterien, als es Menschen auf der Erde gibt. Nehmen wir den gesamten Darm unter die Lupe, sind es sogar 10 Billionen Mikroorganismen, die sich hier angesiedelt haben.

500 bis 1000 Arten zugehörig, bringen sie rund 1,5 Kilo auf die Waage – und bilden Ihre Darmflora.

Kurz: In Ihrem Verdauungstrakt tobt das Leben. Das finden Sie eklig? Schließlich machen Bakterien uns doch krank?

Das mag in vielen Fällen stimmen – hier aber nicht. Ganz im Gegenteil. Warum eine ausgewogene Darmflora so wichtig ist, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.

Funktionen: Ihr Mikrobiom leistet mehr, als Sie denken

a) Sie unterstützt die Verdauung: Darmbakterien stellen aus Ballaststoffen kurzkettige Fettsäuren her. Diese versorgen die Schleimhaut mit Energie und machen den Darm beweglich – ein Garaus für Verstopfungen!

b) Sie stärkt das Immunsystem: Ohne Antikörper wäre ein einziger Nadelstich tödlich. Zum Glück hält unsere Darmflora das Immunsystem fit. Sie regt z.B. weiße Blutkörperchen dazu an, Abwehrzellen herzustellen.

c) Sie vernichtet Krankheitserreger: Haben wir Toxine oder Bakterien verschluckt, machen die Mikroorganismen sie unschädlich. Dazu gehören sogar krebserregende Nitrosamine.

d) Sie fördert unsere neurologische & psychische Gesundheit: Darm und Hirn beeinflussen sich gegenseitig. Ist das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht geraten, können Depressionen entstehen. Auch Übergewicht, Diabetes und Multiple-Sklerose sind dann möglich.

e) Sie produziert Nährstoffe: Die Bakterien sind keinesfalls untätig – sie stellen unter anderem Biotin, Folsäure, Riboflavin und Vitamin K her.

Wie geht es Ihren Darmbakterien? Machen Sie den Test!

Ist unsere Darmflora geschwächt, geht es gesundheitlich bergab. Aber müssen Sie wirklich etwas unternehmen – oder ist Ihr Mikrobiom vielleicht sogar richtig kräftig?

Starkes MikrobiomSchwaches Mikrobiom
Regelmäßiger Stuhlgang Blähungen, Durchfall und Verstopfungen
Seltene InfekteMangelerscheinungen
Wurstartiger Stuhl mit glatter oder rissiger Oberfläche Gewichtsprobleme trotz ausgewogener Ernährung
Emotionale Ausgeglichenheit Regelmäßige Infekte

„Gewichtsprobleme? Was haben die denn mit meiner Darmflora zu tun?“, könnten Sie sich jetzt fragen. Ganz einfach: Manche Bakterien pressen aus eigentlich unverdaulichen Ballaststoffen mehr Kalorien als andere.

Überwiegen diese in Ihrem Verdauungstrakt, schlägt die Waage aus, obwohl Sie sich bewusst ernähren und Sport treiben.

Von der Forschung als Dickmacher verpönt sind aktuell zwei Arten: Clostridium ramosum (stimuliert die Fettaufnahme) und Bacteroides (spaltet Kohlenhydrate meisterhaft).

Genau genommen sind Gewichtsprobleme kein Anzeichen für ein schwaches Mikrobiom. Sie weisen vielmehr daraufhin, dass Sie dem Darmtyp 1 angehören.

Anders als Typ 2 und 3 geht dieser allerdings mit einer geringeren Bakterienvielfalt einher – die wiederum Krankheiten zu begünstigen scheint. Besonders häufig anzutreffen ist Darmtyp 1 bei hohem Fleischkonsum.

Mikrobiom ausgleichen: 5 einfache & natürliche Tipps

Eine chaotische Darmflora ist unangenehm – und gefährlich: Schließlich beeinflussen die Bakterien auch unsere Nährstoffversorgung. Deswegen sollten Sie schnell handeln, wenn Ihr Mikrobiom aus dem Gleichgewicht geraten ist.

1. Probieren Sie Probiotika aus

Probiotika senden Helfertrupps in Ihren Darm: lebende Mikroorganismen, die schädlichen Bakterien an den Kragen rücken. Hier zugreifen:

  • Sauerkraut
  • Hefe
  • Miso
  • Kimchi
  • Apfelessig

2. Achten Sie auf genug präbiotische Lebensmittel

Präbiotika und Probiotika sind zwei Münzen einer Medaille: Haben Sie mit probiotischen Lebensmitteln gute Bakterien in Ihren Darm geschleust, müssen Sie diesen hochwertige Nahrung bieten: Ballaststoffe.

Mindestens 30 Gramm pro Tag sollten es sein. Versuchen Sie also, viele Vollkornprodukte sowie Obst und Gemüse zu essen.

3. Bewegen Sie sich mehr

Regelmäßige Workouts bringen die Darmtätigkeit in Schwung und beeinflussen das mikrobielle Gleichgewicht.

Die gute Nachricht: Schon ein flotter Spaziergang hilft. Möchten Sie den Effekt vergrößern, können Sie auf Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren setzen.

4. Reduzieren Sie Ihren Stress

Vielleicht kennen Sie das: Wenn Prüfungen oder ein Vorstellungsgespräch ansteht, reagiert unser Körper mit Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen.

Denn: Ihre Darmflora kann Stress nicht leiden. Regelmäßige Bewegung baut überschüssiges Cortisol ab und macht den Kopf frei.

Vielleicht noch wirksamer als Autogenes Training und andere Entspannungstechniken: Lernen, öfter Nein zu sagen – egal, ob zur Arbeitskollegin, zum Mann oder zur Freundin.

5. Ernähren Sie sich gesund

Was Sie essen, entscheidet, wie es Ihnen geht. Das gilt auch für den Darm. Zu viel Zucker fördert krankmachende Bakterien und Pilze. Alkohol wiederum belastet den ganzen Verdauungstrakt und gehört zu den Top-Darmkrebs-Auslösern.

Darüber hinaus lohnt es sich, fast ausschließlich pflanzliche Fette zu verzehren. Butter, Schmalz, rotes Fleisch und Geräuchertes sind nämlich reich an gesättigten Fettsäuren – und die machen es schlechten Mikroben leicht, sich zu vermehren.

Fazit: Eine ausgewogene Darmflora stärkt das Wohlbefinden & beugt Krankheiten vor

Verlieren die guten Bakterien im Darm das Sagen, drohen Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Doch auch Übergewicht, Depressionen, Diabetes und Mangelerscheinungen sind möglich.

Es lohnt sich also, das Mikrobiom zu unterstützen. Sogar wenn Sie keine Beschwerden haben. Die wichtigsten Basics: regelmäßiger Sport, eine gesunde Ernährung und wenig Stress.

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