Kennst du das? Du stehst vor dem Supermarktegal und rechnest aus, wie viel mehr die Bio-Marmelade kostet. 1,50 Euro? 2 Euro? Doch ist der höhere Preis überhaupt gerechtfertigt – oder erkaufen wir uns bloß ein gutes Gewissen?
Das findest du heute endlich heraus! Denn: Am Ende des Artikels weißt du, ob Bio wirklich einen Unterschied macht. Außerdem wartet ein kleines Extra auf deinen inneren Sparfuchs.
Du hast die Wahl. Entscheide dich für einen Salat mit Pestiziden – oder nimm lieber eine Portion ohne Glyphosat.
Warum sollte jemand freiwillig Pflanzengift essen, fragst du dich. Trotzdem: Wahrscheinlich steht bei dir meistens der erste Teller auf dem Tisch. Schließlich sind über 90 Prozent des Obstes im Supermarkt mit Schutzmitteln belastet (1).
Und sie bleiben nicht auf der Schale – sondern reichern sich im Blut und Urin an. Der BUND hat getestet und bei 7 von 10 Großstädtern Pestizide gefunden (2).
Während die WHO Glyphosat zunächst für unbedenklich erklärte, änderte sie 2017 ihre Meinung.
Der Grund: die Einschätzung der Internationalen Krebsagentur.
Das neue Urteil: wahrscheinlich krebserregend (3).
Die Folge: Es landen immer noch 5.000 Tonnen Glyphosat auf deutschen Äckern. (4)
Willst du das nicht mehr, bleibt dir nur eins. Kaufe Bio. Damit ersparst du deinem Körper auch die Herbizid-Cocktails, wie sie auf Nahrungsmitteln zu finden sind (5) – Glyphosat ist nämlich leider nicht das einzige Problem.
Natürlich macht letztendlich die Menge das Gift. Klar ist aber: Deine Gesundheit freut sich jedes Mal, wenn du ins Bio-Regal greifst.
Zusammengefasst: Konventionelle Lebensmittel enthalten überwiegend Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Diese können möglicherweise Krebs auslösen.
117 Milliarden Tonnen Kohlenstoff binden die Ackerflächen weltweit (6). Über 400-mal so viel, wie die Erdbevölkerung wiegt. Besser, der Kohlenstoff bliebe wo er ist – im Humus.
Tut er leider nicht. Pestizide, chemische Dünger und Monokulturen schaden dem Boden in einem solchen Maß, dass der Kohlenstoff entweicht.
Besonders tragisch: Um einen Zentimeter Humus aufzubauen, arbeitet die Natur in Deutschland 100 bis 300 Jahre. In anderen Regionen sind es sogar 1.000 Jahre (7).
Der Ökolandbau strebt eine positive Humusbilanz an – aber schon ausgeglichene Zahlen helfen der Erde. Und die schreiben nur Biobauern. Das zeigen ein paar Beispiele (8):
Aus Bio-Anbau sparen…
Zusammengefasst: Die konventionelle Landwirtschaft löst Kohlenstoff aus unseren Böden und beschleunigt auf diese Weise den Klimawandel.
Bis zu 170 Kilo Stickstoff schüttet die konventionelle Landwirtschaft auf den Acker (9). Pro Hektar. Das ist mehr Dünger als die Pflanzen aufnehmen.
Die Überreste versauern das Feld und verschlechtern die Lebensbedingungen für wichtige Bodenorganismen wie Regenwürmer.
Als Folge sinkt die Fruchtbarkeit – auch, weil Monokulturen zur konventionellen Landwirtschaft gehören wie die Sonne zur Wüste.
Landwirtschaft belastet den Boden, aber sie muss ihn nicht ruinieren. Öko-Bauern verwenden maximal 112 Kilo Stickstoff pro Hektar und sie achten auf eine regelmäßige Fruchtfolge (10).
Zusammengefasst: Monokulturen und Überdüngung reduzieren die Fruchtbarkeit des Bodens und damit langfristig auch die Erträge.
Die Massentierhaltung produziert unglaubliche Güllemengen – ein eigentlich wertvoller Dünger. Aber nicht in solchen Massen, die obendrauf mit Antibiotika und anderen Medikamenten angereichert sind.
Weil niemand mehr weiß, wohin mit dem Zeug, denkt sich die konventionelle Landwirtschaft: Ab aufs Feld damit – egal, ob die Pflanzen solche Unsummen aufsaugen oder nicht.
Tun sie nicht. Der Regen wäscht das Nitrat aus und spült es ins Grundwasser.
Die Nitratwerte in Deutschland überschreiten jeden Grenzwert. Deswegen hat die EU das Land sogar verklagt (11). Schließlich verwandelt unser Körper Nitrate in Nitrit – ein Stoff, der als krebserregend gilt (12).
Die Lösung: nur so viel Dünger den Acker schütten, wie die Pflanzen brauchen. Vorgemacht wird es vom Ökolandbau.
Zusammengefasst: Gülle reichert das Grundwasser mit Nitraten an, die unsere Gesundheit gefährden.
Erinnerst du dich an die Freibadbesuche in deiner Kindheit? Wie du auf dem Weg zum Wasser um Bienen herumgetanzt bist? Und Angst hattest, die leere Pommesschale zu entsorgen – weil sieben Wespen den Mülleimer angriffslustig umkreisten?
Das kann dir heute kaum passieren. Wie viele Wespen hast du bei der letzten Grillparty verscheucht? Oder Fliegen nach der Autobahnfahrt von deiner Heckscheibe gewischt?
Zwei, vielleicht drei oder auch vier? Kein Vergleich zu früher. Die konventionelle Landwirtschaft stellt uns vor eine gigantische Herausforderung: keine Insekten, kein Essen.
Vermutlich nicht ganz so drastisch – aber viele Lebensmittel verschwinden. Maßgeblich, weil Bienen, Hummeln und Schmetterlinge entweder an den Pestiziden sterben. Oder weil ihr Lebensraum durch Monokulturen und fehlende Hecken zusammenbricht.
Schreitet das Insektensterben voran, könnten die Ernten um 90% zurückgehen. Davon betroffen sind zum Beispiel (13):
Die nächsten Opfer der konventionellen Landwirtschaft: Grasmücke, Buntspecht und Rotkehlchen. Manche Vogelarten (wie Kiebitze und Rebhühner) haben über 80 Prozent ihres Bestandes verloren (14). Schrumpfen unsere Insektenpopulationen, bleiben die Schnäbel leer.
Keine Pestizide = weniger Gefahr für Insekten. Wachsen Wildblumen an den Feldrändern, bietet der Acker Hecken und Nistplätze – dann handelt es sich um Ökolandbau. Der Artenvielfalt bestmöglich fördert statt zerstört.
Zusammengefasst: Die konventionelle Landwirtschaft beteiligt sich maßgeblich am drastischen Rückgang von Insekten und Vögeln.
Bio-Lebensmittel sind wirklich besser für die Umwelt und deine Gesundheit – das weißt du jetzt. Ein Problem bleibt jedoch: der höhere Preis. Zum Glück muss das Motto nicht „ganz oder gar nicht“ lauten. Und: Es gibt ein paar Tricks, mit denen du Geld sparst.
Ob du dein Gemüse im Supermarkt kaufst oder zum Biomarkt radelst, ist in etwa so egal wie die Entscheidung, den Hund deines Nachbarn zu streicheln oder zu treten.
Unsere Landwirtschaft greift in die Umwelt ein – die Konventionelle zerstört sie, die Biologische tut ihr Bestes, sie zu schützen:
Du siehst: Es lohnt sich, ins Bioregal zu greifen. Ja, die Produkte sind teurer. Aber der wahre Preis der konventionellen Landwirtschaft lässt sich in Geld nicht bezahlen. Egal, wie du dich ab heute entscheidest – nun weißt du, dass Bio kein Humbug ist.